Unsere Ziele.
Ressourcenknappheit und Klimawandel werden sich immer stärker auf unseren Beruf auswirken, sodass wir gezwungen sind, Lösungen zu finden, um als Architekt*innen unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In Zukunft müssen wir unsere Art zu planen und zu bauen immer stärker hinterfragen!
Es ist Zeit diejenigen zu fördern, die bereit sind sich genau diesen und zukünftigen Herausforderungen zu stellen und durch neue, innovative Ideen und Entwürfe einen Beitrag zur Baukultur und gleichzeitig für die Zukunft unseres Berufsbildes zu leisten.
Wir möchten die Rahmenbedingungen für junge, aufstrebende Büros und Selbständige verbessern. Um das zu erreichen, müssen die Zugangsvoraussetzungen für Wettbewerbe und VgV-Verfahren (im Land NRW) vereinfacht werden.
Gründungsgeschichten von Büros, die über einen großen gewonnenen Wettbewerb den Weg in die Selbstständigkeit gefunden haben, sind heute immer seltener und insbesondere in NRW nahezu unmöglich geworden. Durch beschränkte, mehrstufige Wettbewerbsverfahren wird die Teilnahme von neugegründete Büros aufgrund von Mitarbeiterzahl, Referenzen etc. systematisch verhindert.
Wir setzen uns dafür ein, diese Missstände zu thematisieren und das Beratungs- und Informationsangebot der Kammer diesbezüglich zu verbessern. Einer der ersten Anträge, die wir in der Vertreterversammlung gestellt haben, war die personelle Aufstockung der Wettbewerbsberatung der AKNW.
Der Start in eine selbständige berufliche Existenz wird begleitet von zahlreichen rechtlichen und organisatorischen Hürden, die es zum Teil noch vor der eigentlichen Gründung zu meistern gilt.
Der Trend in der aktuellen Arbeitswelt geht dazu, dass große Bürostrukturen mit vielen Mitarbeiter:innen Bauaufgaben wie Schulen, Kitas oder Krankenhäuser durch Ihre Referenz- und scheinbare Kapazitätsstärke in VgV-Verfahren für sich gewinnen können. Existenzgründer:innen bleiben in der Regel nur das klassische Einfamilienhaus für den Start in die Selbstständigkeit. Wir sehen ein potenzial darin jungen Büros größere Bauaufgaben anzuvertrauen, um die Vielfalt in der Baukultur nicht zu verlieren.
Vielen Gründer:innen ist z.B. nicht bekannt, dass Sie bearbeitete Projekte aus vorangegangen Anstellungen als Referenz angeben dürfen. Die Architektenkammer fördert Existenzgründer:innen bereits seit vielen Jahren mit einer entsprechenden Beratungsstelle und Publikationen. Wir setzten uns dafür ein das Angebot der Kammer zu erweitern. In der letzten Vertreterversammlung im Jahr 2022 haben wir einen Antrag für ein Mentoring-Programm gestellt, der mit einer Mehrheit angenommen wurde.
Eine klimafreundliche Baukultur ist wichtiger den je! Wir sehen in unserem Berufsbild eine große Verantwortung die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Die Kammer hat eine wichtige Beratungsaufgabe der Landes- und Bundesregierung gegenüber, diese in der aktuellen Situation fachlich auf den richtigen Weg zu bringen.
Das bedeutet den Bestand zu bewahren und die darin gespeichert graue Energie in der Bewertung von Immobilien zu berücksichtigen. Es müssen Verfahren etabliert werden, die den wirtschaftlichen Abriss hinterfragen bzw. verhindern. Die aktuellen Normen und Vorschriften hierzu müssen auf ihre Wirksamkeit kritisch hinterfragt und ggf. geändert werden.
Nicht nur der Primärenergie Verbrauch ist für die Klimaneutralität eines Bauwerks wichtig, die eingesetzten Materialien sollten bei der Genehmigung eine Rolle spielen. So sollten Eigenschaften wie biologischer Abbau, Recyclingfähigkeit oder CO2-Verbrauch stärker in den Fokus gerückt werden.
Wir stehen für eine vielfältiges Berufsbild! Die Förderung von Chancengleichheit bedeutet für uns nicht nur einen fairen Wettbewerb zwischen kleinen und großen Büro. Jedes Kammermitglied sollte unabhängig von Merkmalen wie Herkunft, Sexuelle Orientierung, Alter, Hautfarbe oder Geschlecht die gleiche Chance auf berufliche Verwirklichung haben. Neben dem Abbau des immer noch bestehenden Gender Pay Gap zwischen Architekten und Architektinnen, müssen Themen wie Aufteilung der Care-Arbeit und das vereinbaren von Familie und Beruf stärker thematisiert werden. Das Land NRW hat wie kein anderes Bundesland eine Geschichte der Migration und der daraus resultieren Multikulturalität, die stärker ins Licht gerückt werden sollte.